Über michHab schon als Kind gerne gesungen

Meine Eltern hatten einen Dual-Plattenspieler und eine handvoll Single-Platten, darunter „Marina“ mit Rocco Granata. Diese Scheibe lief bei uns tagaus, tagein und ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Ich holte meine Piccolo-Mundharmonika, auf der mir mein Vater schon „Auf du junger Wandersmann“ beigebracht hatte und probierte damit diese Melodie zu spielen. Und ich übte so lange und intensiv, bis ich Marina fehlerfrei konnte. Ich war damals gerade mal sieben Jahre alt!

Muha-Trio mit mir in der MitteDie Mundharmonika begleitete mich während meiner ganzen Schulzeit. Immer, wenn ich von der Schule kam, war der erste Griff nach meiner Bluesharp. Ich brauchte vor dem Essen immer meine 5 -10 Minuten, um mich abzureagieren und mir den Schulstress und Frust von der Seele zu spielen. Bei einem Klassenfest in der Realschule trat ich erstmals mit einem Mundharmonika-Trio auf - wir spielten ein Volkslieder-Medley im James-Last Stil.

Später spielte ich in der herrlich chaotischen Schülerband „Konjakvier“ Mundharmonika und E-Gitarre. Wir spielten alles, was uns einfiel, zum Tanzen und Mitsingen, und wir spielten auch einige Blues-Stücke. Ich weiß noch, wie wir uns alle gewundert hatten, dass die Band in A-Dur spielen musste während ich auf meiner Lee-Oskar-Harp in D-Dur dazu improvisierte. Ich hatte weder von Crossed gehörAuftritt mit "Konjakvier"t, noch wusste ich, wGruppenfoto von Konjakvier, ich nicht mit Harp aber mit roter Gitarre. Weitere Bandmitglieder: Ninerich Farben-Schmidt, Uli Reiter, Gere Schmidt, Rainer Jansen.as Bending ist, obwohl ich die Töne nach unten bog, was die Stimmzungen hergaben.

Nach dem Informatik-Studium blieben meine Instrumente längere Zeit in der Schublade und wurden nur zu irgendwelchen Festen und Feiern wieder ausgegraben. Jetzt standen meine Familie und mein Job als Software-Entwickler für Fördertechnik-Systeme im Vordergrund.

Als alter Karl-May-Film Fan wurde ich im Spätsommer 2001 auf die TV-Open-Air-Aufzeichnung "Sommernacht auf Schloss Engers" mit Pierre Brice und Martin Böttcher aufmerksam. In dieser Sendung wurde mit großem Orchester auch die berühmte Winnetou-Melodie intoniert, mit René Giessen an der chromatischen Mundharmonika. Riesenapplaus! Im anschließenden Interview mit René wies dieser darauf hin, dass er in seinem Heimatort Maierhöfen im Allgäu auch immer wieder übers Wochenende Mundharmonika-Workshops durchführen würde.

Beim Mundharmonika-Workshop in MaierhöfenSofort meldete ich mich an und es blieb längst nicht bei diesem einen Workshop! Das Mundharmonika-Fieber hatte mich erneut gepackt und René Giessens Happy-Harmonica-System mit Punkten und Strichen hatte mich, da ich bislang wenig Ahnung von Noten hatte, absolut fasziniert. Leider gab es mit dieser Lernmethode noch keinerlei Literatur, so dass ich anfing, zuhause am PC mit Hilfe von EXCEL-Tabellen selbst Stücke im Happy-Harmonica-System zu notieren.

Zu dieser Zeit gab ich als Informatik-Ingenieur an der Volkshochschule meiner Heimatgemeinde Böhmenkirch hin und wieder diverse EDV-Abendkurse. Da kam mir im Herbst 2002 die Idee, bei der VHS auch selbst mal einen Mundharmonika-Kurs mit der Strich-Punkt-Methode anzubieten. Kurzum: Der Kurs und die folgenden wurden ein beachtlicher Erfolg; ich konnte Jung und Alt für die Mundharmonika begeistern! Bald schon kamen Anfragen von anderen Volkshochschulen und Musikschulen, meine Kursteilnehmer wollten immer wieder weiter machen und ich musste immer mehr Melodien arrangieren und ins von mir weiter entwickelte Happy-Harmonica-System übertragen.

Inzwischen habe ich eine Sammlung von über 850 Titeln speziell für die diatonische Blues-Harmonika. Eine Auswahl davon habe ich in verschiedenen Spielheften thematisch zusammengefasst und vertreibe sie im Eigenverlag. Was mich besonders freut: Auch mein Freund und Meister René Giessen arbeitet in seinen Workshops teilweise mit meinen Spielheften!


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